Craniosacraltherapie
Was ist Craniosacral Therapie?
Die Craniosacraltherapie wurde in den 80er Jahren von Dr. John Upledger entwickelt. Ihren Ursprung findet sie in der Osteopathie, welche in der heutigen Zeit wohl für die meisten Menschen ein Begriff sein dürfte.
Das Wort «craniosacral» setzt sich aus den beiden Worten «Cranium» (Schädel) und «Sacrum» (Kreuzbein) zusammen. Der Liquor, also die Rückenmarksflüssigkeit, umspült zwischen diesen beiden Knochenstrukturen innerhalb der Hirn- und Rückenmarkshäute das Rückenmark, welches er schützt, mit Nährstoffen versorgt und entschlackt. Dr. W.G. Sutherland entdeckte vor über 100 Jahren bei seinen Operationen, dass dieser Liquor unabhängig von Herzschlag oder Atmung einer rhythmischen Pulsation unterliegt, welche vermutlich in den Hirnventrikeln ihren Ursprung hat. Da die Faszien (Bindegewebshüllen) aller Muskeln, Sehnen und Nerven über die Wirbelsäule direkt miteinander verbunden sind, ist diese Pulsation praktisch überall am Körper auf sehr feiner Ebene wahrnehmbar.
Blockaden und Beeinträchtigungen im Körper haben direkten Einfluss auf den CSR (Craniosacral-Rhythmus) und somit auf wichtige physische sowie psychische Abläufe im Organismus. Solche Beeinträchtigungen können auf unterschiedlichste Weise entstehen, z.B. bei Unfällen, Operationen, Narben, Stürzen, und natürlich auch bei Geburten, ob spontan oder Kaiserschnitt. Oftmals ist unklar, woher eine solche Blockade stammt, und trotzdem ist sie da.
Meine Aufgabe als Craniosacraltherapeutin besteht darin, solche Blockaden aufzuspüren und im Idealfall aufzulösen bzw. den Körper zur Selbstheilung anzuregen. Dies geschieht auf sehr feine, für den Klienten kaum spürbare Weise, denn die «Manipulationen», die ausgeführt werden, sind fein und sanft, was sehr häufig zu tiefster Entspannung bis gar zum Einschlafen des Klienten führt.
Sie ist eine alternativtherapeutische, im Rahmen der Zusatzversicherung von den Krankenkassen anerkannte Methode.
Wie läuft eine Sitzung ab?
Sie liegen in bequemer Kleidung auf einer Liege. Die Sitzung beginnt immer bei den Füssen, da dort der CSR sehr gut fühlbar ist. Nach und nach werden in der Regel über die Knie, das Becken, den Rücken-Schulter – Nackenbereich und zuletzt am Kopf feine Aktivierungen durchgeführt, welche im Idealfall zur Lösung von allfälligen Blockaden oder Fixationen führen.
Nicht unwesentlich für die Selbstheilung ist die tiefe Entspannung und Harmonisierung auf körperlicher wie auch auf psychischer Ebene, die normalerweise herbeigeführt wird. Daher kann eine Sitzung ganz in Stille, oder auch zu einem begleitenden Gespräch stattfinden.
Eine Sitzung dauert ungefähr 60-75 Minuten.
Mögliche Indikationen bei Erwachsenen:
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Schlafprobleme
- Kieferprobleme
- Erschöpfungszustände
- stressbedingte Beschwerden
- Ischias /allg. Rückenprobleme / ISG-Problematiken
- Rehabilitation nach Krankheit/Unfall
- Schleuder-/Sturztrauma
- u.v.m
Craniosacral Therapie für Babys
Als Hebamme mit langjähriger Berufserfahrung bin ich bestens mit den Vorgängen während der Geburt vertraut und weiss um die enormen Kräfte, die dabei auf das Köpfchen und das ganze System eines Kindes einwirken können. Daher ist für mich die Arbeit mit den Kleinsten in den Jahren meiner Cranio-Tätigkeit schon fast zu einer Art „Passion“ geworden, der ich mich ganz besonders verschrieben habe; immer wieder bin ich selber erstaunt über die enormen Erfolge, die mit dieser sanften Arbeit oft in kurzer Zeit erreicht werden können, indem wir dem Baby damit gewissermassen Unterstützung bei der Regulierung dieser Probleme anbieten.
Wie läuft eine Sitzung mit einem Baby ab?
Die Craniosacraltherapie beim Baby läuft etwas anders ab: Da ich mit meinen Händen einen grossen Teil des kleinen Körpers direkt mit einem Griff «erreichen» kann, sind da etwas weniger «Stationen» notwendig. Da ein Baby noch sehr unbedarft an einer Behandlung teilnimmt, sagt es mir ganz genau, was ihm gefällt und was nicht. Auf Grund dieser Rückmeldungen kann eine Behandlung sowohl von der Zeit wie auch vom Ablauf her sehr variieren. Selbstverständlich kann auch während einer Still-, Flaschenmahlzeit oder einfach im Arm der Eltern/Begleitpersonen gearbeitet werden. Ist das Baby gar nicht gewillt, an einer Sitzung teilzunehmen, brechen wir diese ab, so dass es sich da nicht «durchquälen» muss. Oftmals geht es dann bei einer weiteren Sitzung ganz problemlos.
Eine Sitzung dauert ungefähr 30-40 Minuten.
Mögliche Indikationen bei Babys:
- nach schweren Geburten
- Saugglocken- oder Zangengeburten
- nach Kaiserschnitt
- Schreibabys (Saugprobleme, Schlafprobleme, Koliken)
- Unterstützung bei der Behandlung von Schädelassymmetrien
- Unterstützung bei der Behandlung von Schiefhals
- zur Harmonisierung des gesamten Systems
- bei Saugproblemen
Geburtsvorbereitende Craniosacraltherapie
Auch zur Geburtsvorbereitung eignet sich die Craniosacraltherapie ganz vorzüglich. Nebst der tiefen Entspannung, die durch die Behandlung am ganzen Körper der Schwangeren eintritt, kann durch gezieltes Arbeiten am Becken dessen Funktion nicht unwesentlich beeinflusst werden; durch die Verbesserung der Knochenbeweglichkeit wird dem Baby in der Folge der bestmögliche Platz für seinen «Weg nach aussen» zur Verfügung gestellt.
Die Behandlung kann in Rücken – sowie in Seitenlage stattfinden.
Mögliche Indikationen:
- organische / emotionale Unterstützung
- zur Optimierung der Beckenfunktion
- Ischias / Rückenschmerzen
- Verspannungen
- zur Harmonisierung der knöchernen und bindegewebigen Strukturen
- Nach der Geburt: Unterstützung bei Wochenbettdepression
Kosten
CHF 132.-- / Stunde
Diese werden anteilsmässig von der Alternativzusatzversicherung deiner Krankenkasse übernommen (EMR-anerkannt). Bei Unsicherheiten kontaktiere bitte vorgängig deine Krankenkasse.